Der Sommer ist noch nicht einmal vorbei, da beginnt schon die Lebkuchenschlacht in den Supermärkten.
Jedes Jahr 14 Tage früher. Aldi ist erster und wir haben noch nicht einmal September!
Ganze Armeen von Weihnachtsmännern haben quasi über Nacht die Regale eingenommen und Grillutensilien und Sonnenmilch mitten im Sommer zu den Restposten verbannt.
Da vergeht einem doch die Vorfreude, an dem – wenn ich mich recht erinnere – an sich doch erst im Winter statt findenden Weihnachtsfest gehörig.
Oder habe ich wieder etwas verpasst in den Meldungen und Benedikt hat das Fest auf den 24. September vorverlegt?
Das weihnachtliche Gefühl – was in meiner Kindheit noch aufkam – wenn 6 Wochen vor dem Fest die ersten Weihnachtsleckereien in den Geschäften auftauchten – werden unsere Kinder nie erfahren.
Lebkuchen war etwas besonderes und kam nur zu den Adventssonntagen auf den Tisch, zu den Festtagen gab es als Krönung – den von der Tante Bärbel geschickten Dresdener Christstollen.
Doch heute … Mittag im Supermarkt beobachtete ich wie drei Kids ihre Mutter nervten.
Mama wie lange ist es noch bis Weihnachten?
Mama hast du meine Geschenke schon gekauft?
Mama hast du auch nicht vergessen was ich mir gewünscht habe?
Mama du ich will auch noch….
Die Kinder begannen wahllos Lebkuchen und Weihnachtssüßigkeiten in den Einkaufswagen zu werfen, die sichtlich genervte Mutter brachte nach einigen Minuten ihre Kinder wieder unter Kontrolle und legte die Sachen wieder zurück ins Regal.
Ich dachte in diesem Moment die arme Frau – entweder sie lässt ihre Kinder in den nächsten vier Monaten zu hause wenn sie einkauft oder im Auto vor dem Supermarkt. Sonst hat sie keine Chance bis Weihnachten zu überleben.
Vier Monate Weihnachten? Das hält selbst der gesündeste Mensch nicht durch.
Seinen wir mal ehrlich, die meisten von uns sind doch schon froh wenn sie die Festtage in der Familie durchgestanden haben.
Hat eine solche Mutter, wie ich sie heute traf nicht Anspruch auf Schmerzensgeld – gegenüber dem Handel?
Oder auf eine von Aldi & Co gesponserte Mutter + Kind Kur?
Gleich nach dem Fest?
Und wie schauen dann die Therapieangebote dort aus?
Wahrscheinlich müssen die Patienten in der Konfrontationstherapie vom Weihnachtsgeschäft übrig gebliebene Süßwaren in die Osterverpackungen umpacken.
Und in der Gestaltungstherapie müssen sie Schokoladenweihnachtsmänner einschmelzen und für den Handel Osterhasen daraus gießen – gemeinsam natürlich mit den Kindern.
Ist ja schließlich eine Mutter + Kind Kur!
Und ich ahne schon …. die Fragen der Kinder.
Mama wann ist Ostern?
Wie lange ist das noch?
Mama versteckst Du dann für jeden von uns ein Ei – Phone? Ein Ei – Putt? Und einen Eier – Pott?
Bitte Mama!!! Wir sind doch auch immer gaaanz lieb!!!
In diesem Moment bricht die Mutter tot zusammen – aber das hat auch etwas für sich – Weihnachtsstress – hat sie nie wieder.
So Leute mir reicht es für heute, ich mache mir jetzt Bratkartoffeln und ein Spiegelei und wenn ich mich gestärkt habe – gehe ich raus vor die Tür – meinen Baum schmücken – nicht, dass mir meine Nachbarn noch zuvor kommen!
In diesem Sinne verbleibe ich herzlichst mit einem Ho, Ho, Hooo… bis zur nächsten Woche euer Franz Zehnbier.