Woche mit Zehnbier! 18.KW „Drei Tage heiße Luft!“

[podcast]http://naitpage.de/new/media/2011-05-07_franz_zehnbier_-_drei_tage_heisse_luft_-_lq.mp3[/podcast]Mit der Erbsensuppe aus der Feldküche lag der DGB am 1. Mai voll im Mainstream – der allgemeine Trend weg von der Einbauküche zur Suppenküche, setzt sich Dank ihres Einsatzes für die Unternehmer ungebrochen fort. Einen Mindestlohn für alle, die Arbeiten, einzufordern, erscheint einem Gewerkschafter absurd – wo sich doch alle an der üppigen Tafel bedienen können und das auch noch kostenlos.
Die Gesundheitsreform greift, die City BKK macht als erste gesetzliche Krankenkasse dicht, weitere Kassen werden dem Beispiel folgen. Aus dem Ausstieg aus der gesetzlichen Krankenversicherung wird es keinen Ausstieg geben. Die Politiker haben das sicher gelernt aus dem Ausstieg vom Ausstieg bei der Kernenergie – sie wollen die privaten Krankenkassen nicht enttäuschen und dafür sorgen das sie sich so richtig gesund stoßen.
Apropos Kernenergie – da war doch noch was… Ja, der Stresstest – schon fast vergessen. Der muss natürlich stressfrei für die AKW-Betreiber sein – versteht sich, schließlich kann ein Bedienungsfehler üble Folgen haben (siehe Tschernobyl). Da, wo keine akute Erdbebengefahr besteht, überprüfen sie nun die Kraftwerke, ob sie Erdbeben standhalten. Dort, wo keine Überschwemmung droht, auf möglich Überschwemmungen usw. – und alles wird gut für die Energiekonzerne!
Unser Bundespräsident Christian Wulf, der sich zur Politik in unserem Land in noch keinster weise hörbar geäußert hat, schaut sich auf Kosten des Steuerzahlers lieber die Natur in Costa Rica bei einer guten Tasse Kaffee an als in Deutschland zum Beispiel: Berlin bei einer grünen oder roten Berliner Weisse an der Spree.
Aber genug der deutschen Selbstreflexion. Unsere Kanzlerin freut sich öffentlich, dass Osama bin Laden unbewaffnet von einer amerikanischen Spezialeinheit per Kopfschuss hingerichtet wurde – sozusagen wurde ein ganz demokratisches Urteil vollstreckt, ohne dass es je einen Gerichtsprozess gab. Da kann ich die Freude von unserer Kanzlerin nicht teilen. Auch wenn Herr bin Laden andere zum Morden angestiftet hat. Mit dieser Äußerung stellt sie sich auf eine Stufe mit den Taliban – na denn: Abendland, gute Nacht!
Die westliche Öffentlichkeit fordert nun auch noch ein Beweisfoto vom Getöteten oder am besten das Videomaterial von der Ermordung zum Anschauen. Mir kommt das kalte Grausen.
Wahrscheinlich ist es dem Datenklau bei Sony zu verdanken, dass uns bisher diese Bilder vorenthalten wurden. Die Mitarbeiter des Pentagon, die zuvor alles so oft an ihrer Playstation durchgespielt hatten, können nun nicht mehr auf den Server zugreifen. Ihre Raubkopie vom Photoshop hat die Fotodateien zerstört, und Obama sieht ganz blaß aus.
Aber zurück in die deutsche Provinz! Der Bundesgerichtshof hat geurteilt über die Sicherungsverwahrung von Straftätern und sie für grundgesetzwidrig erklärt. Der Europäische Gerichtshof hat gefordert, notorische Lügner, Betrüger und Heiratsschwindler von der Sicherungsverwahrung auszunehmen. Meine Hoffnungen, dass man Politiker nach ihrer Mandatszeit auf Lebenszeit in die Sicherungsverwahrung nehmen könnte, zerplatzen nun wie Seifenblasen.

Nachdenklich auf meinem Bürostuhl wippend und weiteren zerplatzenden Seifenblasen nachschauend, verbleibe ich bis zur nächsten Woche Euer Franz Zehnbier.

 

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