Macht und Architektur

01kw-2013-Macht und Architekturwer denkt bei diesen Worten nicht sofort an Großprojekte wie die „Chinesische Mauer“ die Cheops Pyramide in Ägypten, die Grabanlagen von Ramses den II. im Tal der Könige und die Pyramiden der Maja. In den Zeiträumen wo diese Monumente entstanden gaben wir uns in Europa bescheiden mit Großsteingräbern aus unbehauenen Findlingen und aufgeschütteten Erdhügeln zufrieden und raubten uns gegenseitig die Höhlen, Hütten und Zelte aus.

Erst mit der Christianisierung in unseren Breiten entwickelte sich auch vor gut 1000 Jahren ein Bewusstsein für die Macht der Architektur. Viele Beispiele davon sind uns sogar trotz mancher Kriege erhalten geblieben. Um diese Gottestempel zu errichten presste die Kirche den Menschen oft mehr als einen Zehnten ab.

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert außer das die Kirche sich von den vergaben von solchen Großprojekten weitgehend zurückgezogen hat und der Zehnte in Form von Lohn-, Mehrwert-, Mineralöl-, Öko-, und diversen anderen Steuern – ich könnte sicher noch eine halbe Stunde Steuerarten aufzählen vom Staat eingetrieben wird, der uns – Summa Summarum – mal ganz locker fünf Zehnte aus der Tasche zieht.

Und was machen unsere heutigen Regenten dann damit? Sie hinterlassen uns unvollendete Großsteuergräber, die nach einigen Jahren wie Kartenhäuser
in sich zusammen fallen.

Ich erlebte wie das Land in dem ich geboren wurde, als folge eines solchen Großprojektes innerhalb kürzester Zeit von der Weltkarte verschwand.

Die Kosten die für die Mauer und deren Baustellensicherung waren für dieses kleine Land voller fleißiger Menschen Exorbitant. Das Material und die Menschen – die sie bewachten – fehlten der Wirtschaft um im Lande bessere Lebensbedingungen zu schaffen.
Im Januar 1989 äußerte sich Erich der I. von Utopien noch wie folgt:
„Die Mauer wird in 50 oder 100 Jahren noch bestehen bleiben,…“

Dann marschierte „sein Volk“ auf die Straße mit den Worten „Wir sind das Volk“
keine 10 Monate vergingen und die Rufe des Volkes waren so laut geworden, dass das Bauwerk komplett in sich zusammen brach und nicht einmal ein Jahr verging und das ganze Land verschwand.

Dagegen sind unseren heutigen Steuergrabanlagen echte Peanuts – jedenfalls so lange man sie nicht zusammen rechnet.

Die Bayern LB, die HSH Nordbank, Stuttgart 21, der Nürburgring, die Fundamente der Chiptempel im märkischen Sand, das Tropical Island ähh die Cargolifterhalle, ein Überseehafen ohne eine geeignete Wasserstraße zum Meer in Brandenburg um nur ein paar Beispiele aus den letzten Jahren in eure Erinnerung zu bringen.

Brandt aktuell ist natürlich das Großsteuergrab von König Wo Wie dem I. von Spree-Athen und dem bodenständigen Preußischen Staatshalter Platzhirsch von Ahnungslos. So bodenständig wie der ist, wird auch in seiner Amtszeit kein Flugzeug in der brandenburgischen Steppe landen oder abheben.

Hase und Igel freut es denn sie laufen dort ohne Gefahr und Lärm aus der Luft auf den Start und Landebahnen ihre Wettrennen, zudem ganz Souverän die beiden Regenten von Berlin und Preußen abwechselnd die neuen Starttermine ankündigen.

Dennoch müssen wir die Köpfe nicht in den Sand, in den märkischen stecken, ich bin mir sicher, dass all das ein gutes Ende nehmen wird.

Pünktlich zum Untergang unseres Abendlandes werden unsere Ur -enkel oder Ur – Ur – Ur -enkel den ersten und letzten Klängen aus der Hamburger Elbphilharmonie lauschen können – zu einer live Übertragung eines Wettlaufes zwischen Hase und Igel – auf dem mittlerweile völlig mit Gras bewachsenen Rollfeld des Flughafens BBI, der feierlich an den NABU als Renaturierungs -reservat „Willy Brandt“ übergeben wird.
In Stuttgart zieht zeitgleich der Grottenolm in „Stuttgart 21“ im Untergrund der Stadt ein – anstelle von Menschen und Zügen.

Und habe ich zu viel versprochen?
Ich sagte doch am Ende wird alles gut…

In diesem Sinne verbleibe ich herzlichst bis zum nächsten mal …

 

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