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Alpträume von in der Nacht leuchtenden Riesenfeldhasen, die aus der Asse ausgebrochen sind und bunt gefärbte Dioxin und andere Überraschungseier verstecken, machen mich schlaflos. Bilder von Kindern, die mit Geigerzähler in der einen und mit einem Minicastor in der anderen Hand Wald und Flur durchkämmen, schießen mir angesichts des Osterfestes durch den Kopf.
Vorbei die Zeiten der unbeschwerten Kindheit, in denen es noch um selbst gefärbte Eier von eigenen frei laufenden Hühnern oder die von Nachbars Hof ging.
In diesen Tagen vergeht einem der Appetit – auf die ganzen bunten österlichen Zuckerwaren, die seit Jahresbeginn in den Supermärkten verstauben. Selbst die Halbwertzeit der Eier und Hasen aus „alptraumhafter“ Schokolade scheint sich irgendwie verlängert zu haben.
Die ganze Eierei in unserer Welt kann einen ja wahnsinnig machen – vor allem wenn da auch noch überall Plagiate versteckt sind, nach denen die Menschen nun fieberhaft suchen.
Nun suche ich erst einmal den roten Faden meiner Kolumne – bei der Eierei der letzten Wochen und Monate, kann auch ich den schließlich einmal verlieren. Verzeiht mir! Ich versuche, mich zu erinnern: Zum Einem war da das Windei der FDP, die verloren goldenen „Atomeier“ von Merkel und Mappus (CDU), deren politischer Geisterzug nun mit Schallgeschwindigkeit auch ohne Stuttgart 21 auf dem Abstellgleis für Castoren mit Altpolitikern in der Grube (DB) verschwindet.
Dann: Das geplatzte Atomei von Japan sorgt bei uns im Land nun für strahlende Bedingungen und für ein üppiges grünes Wachstum in der politischen Landschaft. Die Eierschalen hinter den Ohren, die man ihnen immer gern nachsagte, haben sie allerdings schon vor langer Zeit in Wackersdorf durch Schläge von Polizisten verloren, die von CDU / CSU und AKW-Betreibern dazu beauftragt wurden. Pech gehabt, ihr Lieben – man trifft sich immer zweimal im Leben!
Rechtzeitig vor Ostern schickt Gaddafi seine Bevölkerung auf die Suche nach explosiven Überraschungseiern aus spanischen Streubomben – „Qualität Made in EU“ – sozusagen als österlichen Gruß aus der westlichen „demokratischen“ Welt und als Teil ihres Heilversprechens.
Derweil verliert das „Ei des Kundus“ an Interesse in der Welt. Bin Laden bekommt pünktlich zu der 1978. christlichen Hinrichtungsfete in Jerusalem vom Afghanischen Präsidenten Karsei die Gewerbeerlaubnis zum Handel mit Eierhandgranaten.
Teppco macht das Geschäft seines Lebens mit Überraschungseiern aus der Konsumgüterabteilung vom KKW Fukushima – in jedem 7. Ei, da ist ein Geigerzähler bei…
Ein Firmensprecher von Teppco, befragt zu den Inhalten der anderen Eier, wollte keine weiteren Auskünfte geben. Nachdem das Mikrophon ausgeschaltet war, sagte er nur: „manche der Überraschungen werden erst Monate, Jahre oder Generationen später sichtbar. Aber Japaner zeichnen sich im Allgemeinen durch Geduld aus.“
Aus der Angst vor der radioaktiven Verseuchung des Meeres – so scheint es – haben die Piraten vor der Somalischen Küste – bis auf wenige Unwissende – vorerst ihre Aktivitäten eingestellt.
In Deutschland haben die Autofahrer das von Ölmultis und Politik erfundene „Ökotankwindei“ in den Tanks der Tankstellen verfaulen lassen. Das „Euro-Ei“ hat noch mehr Risse bekommen und ist kurz vor dem Implodieren. Das „Hatz-IV-Ei“ nebst Sarrazin ist Geschichte – und auch, dass sich Arbeit wieder lohnen soll.
Ich habe aus dem Letzteren meine Schlüsse gezogen und werde in Zukunft nur noch Teilzeit arbeiten gehen. Doch keine Angst: An Beschäftigung wird es mir – dank, dass ich in „dieser Welt“ lebe – nicht fehlen.
Mit einem tiefgründigen Blick in die vor mir ausgebreiteten Eierschalen, verbleibe ich ohne Rum–zu–Eiern bis zur nächsten Woche Euer Franz Zehnbier!